Als ihr Bruder weg war und sie im Zimmer war, schaute sie in ihre Kleidersammlung, was sie jetzt anziehen könnte. Sie nahm ein langes, schönes Kleid aus dem Schrank, das alle Grüntöne hatte. Sie machte sich ein wenig zurecht.
Sie steckte ihre schönen, langen braunen Haare hoch.
Da hörte sie ein bestimmtes Klopfen. Durch das, was sie alles erlebt hatte, zuckte sie natürlich zusammen und hatte Angst, die Tür überhaupt zu öffnen.
Sie ging langsam zur Tür und machte sie nur einen Spalt auf.
Da hörte sie eine verzweifelte Stimme sagen: „Mera“, sie erkannte die Stimme, sie gehörte Leif.
Sie öffnete die Tür weiter und vor ihr stand Leif. Es war still; man hörte nichts, kein Kratzen oder Quitschen der Fleischratten. In diesem Moment waren nur Leif und sie.
Sie hörte ihm zu, was er zu sagen hatte. „Ich bin gerade nur glücklich, dich zu sehen. Aber wieso hattest du so Angst um mich, dass du mich verlieren könntest?“ sprach sie ruhig. Sie spürte, wie er über ihre Schultern strich; dabei zuckte sie noch leicht zusammen. Sie war noch sensibel von dem, was passiert war. „Es tut mir leid, dass ich noch zusammenzucke; ich habe so viel Schmerz erfahren müssen“, sagte sie mit ruhiger Stimme.
Für einen Moment sprach sie kein Wort mehr und wollte nur das genießen, dass er da war.
Nach einer Zeit löste sie sich und sprach sanft: „Komm doch rein“, zog ihn hinein und schloss die Tür wieder.
Sie holte zwei Becher und einen Krug Wasser und stellte alles auf den Tisch. Dann ging sie wieder zu Leif und schmiegte sich wieder an ihn, da sie es so sehr vermisst hatte.
„Ich habe meinen Bruder hier angestellt, dass er mir bei den Ratten hilft. Ich hoffe, ihr könnt eure Differenzen beiseitelegen, denn ich liebe euch beide sehr: Andeth als meinen Bruder und dich als meinen Partner“, sprach sie leise, aber hörbar.
Sie machte eine kurze Sprechpause und sprach dann weiter: „Du bist mir noch eine Antwort schuldig. Wer die hübsche Dame war, die bei dir war mit dem blau-weiß gepunkteten Kleid. Da konntest du mir nicht mehr antworten, weil dann alles andere kam.“
Dann schaute sie ihm liebevoll in die Augen und lächelte ihn herzlichst an.