Leif glättet seine Kleidung, als er die Tür zur Wache aufdrückte. Der Geruch von altem Holz, Tinte und einem Hauch von Metall schlug ihm entgegen – vertraut, aber heute wirkte er beißender als sonst. Das gedämpfte Murmeln der diensthabenden Wachen und das Kratzen von Schreibfedern an Pergament verstummten kurz, als er eintrat. Ein paar der Männer musterten ihn mit undeutbaren Blicken. Vielleicht hatten sie Gerüchte gehört. Vielleicht sah er auch einfach nur so aus, wie er sich fühlte – ausgezehrt.   Ein junger Wachmann in einfacher Rüstung, den Leif vom Sehen kannte, trat an ihn heran. „Thorbensson? Alles in Ordnung mit Euch?“ Seine Stimme war bemüht neutral, aber in den Augen lag eine Spur Besorgnis.   Leif nickte knapp. Seine Stimme war rau, als er antwortete: „Ich muss mit meinem Vorgesetzten sprechen.“ Er hielt dem Blick des Wachmanns stand, ließ keinen Zweifel daran, dass er nicht warten wollte.   Der junge Wachmann schien kurz zu überlegen, dann deutete er auf eine Bank am Rand des Raums. „Ich melde Euch an. Wartet hier.“   Leif tat, wie ihm geheißen, setzte sich jedoch nicht, sondern blieb stehen. Sein Blick ruhte auf der Tür zum inneren Bereich der Wache.