Die ersten kleinen Gruppen schlossen sich schon in den Jahren des Großen Sterbens zusammen und machten sich in den Ruinen und verlassenen Gebäuden der Stadt auf die Suche nach allem Verwertbaren um es zu verkaufen oder gegen andere Güter einzutauschen. In den ersten Jahren nach der Versiegelung glichen die verwaisten Gebäude der Stadt Warenlager in denen nur zugegriffen werden mußte. Viele Gruppen und Einzelgänger verdienten sich mit dem Sammeln ihren Lebensunterhalt. Doch schon bald wurde die Konkurrenz durch die schwindenden Ressourcen und die wachsende Zahl der Sammler härter. Immer öfter kam es zu Reibereien und Kämpfen zwischen einzelnen Gruppen. Schwindenden Gewinne, die Konsoldierung der Machtverhältnisse und die damit verbundene Vertreibung der unabhängigen Gruppen aus dem Stadtzentrum führte zu einem immer rascheren Verschwinden der Sammlergruppen.
Die kurzlebige Herrschaft der Prophetin vertrieb die letzten Splittergruppen der Sammler an den Stadtrand und die Ruinenfelder der ehemaligen Vorstädte und damit verschwanden die Sammler bis nach dem Ende des ersten Häuserkrieges aus der öffentlichen Wahrnehmung. Erst in den ruhigen Jahren, die vom Aufstieg des Hauses Thornhoff geprägt waren, traten die Sammler wieder in Erscheinung. Doch das harte Leben in den Randgebieten der Stadt und die vielfältigen Gefahren hatten die Sammler verändert. Die zerlumpten Gestalten, die ihre Funde in der Stadt zu tauschen und zu verkaufen versuchten, wurden verächtlich Kellerratten genannt. In einer trotzigen Geste übernahm eine der neuen Sammlergruppen das Schimpfwort und nannte sich Kellerratten. Schnell breitete sich der neue Name unter den Sammlern aus und bald wurde er von den Sammlern mit Stolz gebraucht.
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