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Loufeys Vision

Die Nacht ist hereingebrochen und während deine Gefährten in ihre Kojen verschwunden sind, stehst du noch auf Deck und schaust am Bug vorbei in die schwachen Wellen der ruhigen See, die das Schiff leise auf seiner Fahrt durchschneidet. Aus den Augenwinkeln bemerkst du etwas helles auf der Wasseroberfläche funkeln und als du deinen Blick darauf richtest, siehst du, wie ein Tropfen aus fahlem Licht auf die schwarze Wasseroberfläche aufschlägt und sie erleuchtet. Ein weiterer Tropfen fällt und dein Blick folgt ihm rückwärts gen Himmel. Über dir siehst du den Mond, der, größer als du es jemals zuvor gesehen hast, strahlend im Firmament hängt. Ein weiterer Tropfen aus Mondlicht löst sich aus ihm und fällt gen Meer und deine Augen folgen ihm. Das Licht sinkt unter die Wasseroberfläche und verbreitet sich dort. Als du wieder aufschaust, siehst du plötzlich zwei Monde, die wie zwei riesige Augen voneinander entfernt am Himmel stehen und du hast das Gefühl, als ob etwas dich durch sie hindurch betrachtet. Sieben Sterne haben sich in einem Oval um die Mondaugen angeordnet und funkeln heller als alle anderen Sterne.

Das Licht der Mondaugen wird stärker und stärker und fängt an dich zu blenden, bis du die Augen schließen musst, weil es so hell ist. Plötzlich hast du das Gefühl, nach oben zu fallen. Der Wind weht um dich herum, wird immer stärker und stärker. Er peitscht deine Haare gegen dein Gesicht, deine Kleidung zerrt an deinen Armen und als du die Augen aufreißt, siehst du weder Meer noch Nachthimmel, keinen Mond und keine Sterne.

Stattdessen fliegst du über eine zugefrorene Landschaft, die unter Schnee und Eis begraben ist. Der frostige Wind brennt in deiner Nase und deinen Lungen, dein Gesicht ist rau von den Eiskristallen, die deine Haut blutig schmirgeln. Deine Finger sind taub und eine dünne Eisschicht überzieht deine Kleidung. Unter dir siehst du vertraute Orte vorüberziehen. Seeberg, verreist und unter Schnee begraben, leere Straßen und Häfen. Das Umland eine Eiswüste ohne Lebenszeichen. Dolans Kelle und Brückingen, kaum aus dem Schnee herausguckend. In der Ferne siehst du Immdar, das Herz der elfischen Länder auf diesem Kontinent, karg und leer, alle Äste und Stämme der glorreichen Baumstadt gebogen unter Last von Schneebergen. Du siehst deine Heimatstadt, unter Eis begraben und ausgelöscht. Vor dir siehst du ein Schneegestöber so dicht, dass du nicht hindurchblicken kannst. Als du mit voller Geschwindigkeit in es hineinfliegst verschwindet die Welt unter die und alles wird weiß um dich herum.

Plötzlich liegt das Schneegestöber hinter dir und bevor du dich versiehst, fällst du gen Boden und donnerst mit vollem Tempo in die Schneelandschaft unter dir. Als du dich aufrappelst, siehst du vor dir ein Schwert auf einem Altar aus weißen Knochen liegen. Das Schwert ist warm in der Hand und schmilzt das Eis auf deinen Fingern und Händen. In der Ferne siehst du einen Berg, dessen Spitze golden leuchtet. Ein silberner Weg führt zu ihm. Das Schwert in deiner Hand strahlt eine solche Wärme aus, dass der Schnee um dich herum anfängt zu schmelzen. Auf dem silbernen Weg siehst du deine Gefährten, die auf dich warten, um den Weg zum Berg mit der goldenen Spitze zu beschreiten.

Du liegst auf dem Deck des Schiffes, eine schmerzende Stelle am Hinterkopf, wo du mit dem Schädel auf die Planken gefallen bist. Über dir hängt der Mond am Himmel, so groß und so hell wie er es schon immer war. Das leise Schwappen der Wellen begleitet das sanfte Schaukeln des Schiffs. Als du dich nach Verletzungen abtastest, bemerkt du erst, dass deine Haut und Kleidung nass mit kaltem Wasser ist und du schmelzende Eisstücke in deinen Haaren und Kleidungsfalten hast.


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