Mächte des Lebensnetzes
Die Sköllfar sind ein Volk, dessen gesamte Existenz durch das Wasser geprägt ist. Ihre Verbindung zum Netz des Lebens spiegelt sich in ihrer Mythologie wider, die sich um göttliche Mächte dreht, die das Wasser als Medium nutzen, um ihre Kräfte in die Welt zu tragen. Diese Götter existieren in einer höheren Sphäre, außerhalb der physischen Realität der Sköllfar, doch ihr Einfluss ist durch das Verhalten des Wassers erkennbar. Jede Gottheit verkörpert eine fundamentale Kraft – Schöpfung, Zerstörung, Weisheit, Wandel oder Schutz – und hält ein Symbol ihrer Macht in Händen, das ihr Wirken bestimmt.
Die Schöpfung und die Gabe des Wassers
Rhyva – Die Urquelle
Rhyva ist die höchste schöpferische Macht, die das Leben erschafft, jedoch nicht im Wasser selbst existiert. Sie hält eine gekerbte Schale, aus der reines, energiereiches Wasser in die Welt fließt, und aus dieser Gabe entstehen die Lebensquellen, die den Sköllfar ihre Verbindung zum Lebensnetz ermöglichen. Doch ihr Geschenk ist nicht bedingungslos – wer gegen die Harmonie des Netzwerks handelt, dem entzieht sie ihre Kraft, und das Wasser versiegt.
Die Kräfte der Bewegung und des Wandels
Jorvul – Der Herr der Strömungen
Jorvul ist die Verkörperung des unaufhaltsamen Wandels. Seine Wellenklinge lenkt die Strömungen, bringt Leben oder entfesselt Fluten, wenn das Gleichgewicht gestört ist. Sköllfar, die seine Kraft achten, finden in ihm einen Wegweiser, doch wer sich dem natürlichen Fluss widersetzt, wird von seiner Macht fortgerissen.
Vaelin – Die Woge des Gleichgewichts
Vaelin hält die Spiegelklinge, ein Symbol für die Balance zwischen Wasser und Stein. Er sorgt dafür, dass das Netz des Lebens nicht überladen oder geschwächt wird. Wenn eine Gemeinschaft in Disharmonie gerät, verändert sich der Wasserfluss – eine Mahnung seiner Macht, die die Sköllfar zur Einkehr zwingt.
Die Weisheit und die verborgenen Wahrheiten
Ilmara – Die Stille Flut
Ilmara ist die Göttin der Weisheit, und ihr Einfluss zeigt sich in ruhigen Gewässern. Sie bewahrt Erinnerungen und Wissen in einer schwarzen Wasserschale, in deren Reflexionen sich die Vergangenheit spiegelt. Wer ihre Stille missachtet, dessen Gedanken verlieren sich, und wichtige Erkenntnisse entschwinden wie versickerndes Wasser.
Nythra – Die verborgene Tiefe
Nythra herrscht über verborgene Pfade und unterirdische Höhlen. Ihre unsichtbare Strömung kann nur von jenen gespürt werden, die die Trommelrhythmen des Lebensnetzes verstehen. Ihre Prüfungen sind gefährlich – nur die Weisesten finden die geheimen Wasserwege, während die Unwissenden in Dunkelheit verschwinden.
Die Kräfte der Zerstörung und des Schutzes
Tharuun – Die Flut des Zorns
Tharuun ist die Verkörperung der unbändigen Kraft des Wassers, die sowohl Schutz als auch Zerstörung bringt. Er trägt eine Wasserfaust, mit der er tosende Fluten entfesselt, um Feinde der Sköllfar hinwegzuspülen. Doch wenn sein Zorn ungezügelt wird, vernichtet er nicht nur Bedrohungen, sondern auch die Siedlungen der Sköllfar selbst.
Mythologische Rituale und Legenden
Die Sköllfar ehren ihre Götter nicht durch Tempel oder feste Kultstätten, sondern durch das Wasser selbst. Ihre Rituale sind direkt mit den Lebensquellen verbunden und zeigen ihre tiefe Verehrung für die Kräfte, die ihr Leben bestimmen. Die Gabe Rhyvas ist eine der bedeutendsten Zeremonien, bei der junge Sköllfar ihre Hände bei Sonnenaufgang in eine Lebensquelle tauchen, um das Geschenk Rhyvas zu empfangen. Die Prüfung Jorvuls hingegen ist ein herausforderndes Ritual, bei dem Suchende die gefährlichen Strömungen durchqueren, um ihre Verbindung zum Netz des Lebens zu beweisen. In der Nacht des Schweigens Ilmaras verbringen die Ältesten eine Nacht an stillen Wasserflächen, um Visionen der Vergangenheit in der Spiegelung ihrer Schale zu empfangen. Die Wächter von Vaelin legen Steine an Lebensquellen, um das Gleichgewicht zu ehren und Vaelins Harmonie zu bewahren.