Die Svartglasir entstammen den gefrorenen Basalthöhlen des hohen Nordens – dort, wo einst Feuer und Eis einander trafen, als die Welt noch roh war.
Als die Glut erstarb und das Gestein zu schwarzem Glas wurde, blieb ein Echo zurück: Stille, Geduld und Erinnerung.
Aus diesem Schweigen wurden die Svartglasir geboren – Wesen aus Fleisch, Stein und Licht, deren Körper die Tiefe selbst spiegeln.

Sie betrachten das Leben als eine Bewegung zwischen Zuständen, wie die Häutung der Welt.
Wenn sie sprechen, klingt es wie Risslinien im Glas – leise, doch unausweichlich.
Ihr Leitspruch lautet:

„Was sich häutet, erinnert. Was bricht, vergeht nie.“

Svartglasir sind großgewachsene, schmale Wesen, im Durchschnitt um eine Kopf­länge größer als Menschen (1,90 – 2,10 m).
Ihre Körper sind geschmeidig und beweglich, ihre Haltung aufrecht und doch schlangenhaft biegsam.

Ihre Haut besteht aus feinen, schwarzglänzenden Schuppen von glasartiger Härte.
Unter starkem Licht scheint sie zu schmelzen, in Kälte erstarrt sie zu spiegelnder Glätte.
In ihren Adern glimmt ein schwaches silbernes Leuchten, sichtbar in den Rissen zwischen den Schuppen.

Ihr Gesicht ist humanoid, doch von reptilischer Eleganz: verlängerte Wangenknochen, eine schmale Nase, bernsteinfarbene oder aschegraue Augen ohne Pupillen.
Wenn sie sprechen, ist ihre Stimme tief und gläsern – wie eine Reflexion unter Eis.

Die Svartglasir ehren den Moment zwischen Bewegung und Stillstand – das Auge des Wandels.
Sie glauben, dass Wahrheit im Bruch liegt und jede Erneuerung aus Zerfall geboren wird.
Ihr Glaube nennt diesen Akt „die Häutung der Welt“: Wenn Altes abgeworfen wird, um Licht einzulassen.

Ihre Siedlungen liegen tief unter Eis und Fels, in spiralförmigen Hallen aus schwarzem Glas.
Tempel – Splitterheiligtümer genannt – sind still, von Wasser und Wärme geformt, ihre Wände flimmern im Schein innerer Lichtadern.
Priester, die Splitterzungen, flüstern Gebete, indem sie den Atem gegen den Stein hauchen, bis sich Risse bilden.

Svartglasir wirken ruhig und furchtlos. Sie bevorzugen Wort und Beobachtung vor Tat und Laut.
In ihrer Kultur gilt Zurückhaltung als Stärke – wer zu schnell spricht, verliert Ansehen.
Kinder lernen früh, auf das Echo zu hören – nicht auf den ersten Klang.

Ihre Gesellschaft kennt keine Herrschaft durch Geburt, sondern durch Geduld.
Älteste heißen Häutlinge und tragen Splitter vergangener Häute als Zeichen ihrer Erfahrung.

Das heilige Symbol der Svartglasir ist die gebrochene Spirale, eine kreisende Schlange, deren Körper an einer Stelle gesprungen ist.
Sie steht für Wandel durch Erinnerung und Erkenntnis im Bruch.
Viele tragen eine kleine Glasschuppe um den Hals – ein Überrest ihrer ersten Häutung.