Die Ersticker der Natur
Die Schwarzdornen waren eine invasive Pflanzenrasse, die sich nicht harmonisch mit dem Land verband, sondern es dominierte und erstickte. Ihr Wachstum war aggressiv und unkontrolliert – ihre Wurzeln breiteten sich aus, verdrängten andere Pflanzen und hinterließen tote, lichtlose Gebiete. Sie betrachteten das Wurzelvolk als Konkurrenten und versuchten, ihre Stätten zu vereinnahmen. Ihr Einfluss breitete sich wie ein dunkler Fluch aus, sodass das Wurzelvolk gezwungen war, Grenzen zu ziehen und ihre Gebiete durch Schutzpflanzen zu sichern. In manchen alten Erzählungen ist die Rede von verzweifelten Kämpfen, in denen das Wurzelvolk versuchte, ihre Energie durch magische Wurzelgesänge zu bündeln, um das Wachstum der Schwarzdornen zu bremsen.
Der Untergang der Schwarzdornen
Ihr Ende kam nicht durch einen einzigen Krieg oder eine plötzliche Katastrophe, sondern durch eine langsame, unausweichliche Veränderung der Umwelt. Das Wurzelvolk entwickelte über Generationen hinweg Schutzpflanzen und magische Barrieren, die das Wachstum der Schwarzdornen hemmten. Gleichzeitig führten klimatische Veränderungen und die Ankunft der Menschen dazu, dass ihre bevorzugten Lebensräume schrumpften.
Die Menschen, die sich in Njörvalla niederließen, sahen die Schwarzdornen als Bedrohung für ihre Felder und Siedlungen. Sie verbrannten große Flächen, rodeten ihre Wurzeln und schufen neue Landschaften, die für die Schwarzdornen unwirtlich wurden. Ohne ihre ursprünglichen Wachstumsbedingungen begannen sie langsam zu verkümmern, bis ihre letzten Überreste nur noch in vergessenen, dunklen Winkeln der Welt existierten.
Die Auswirkungen auf das Wurzelvolk
Der Untergang der Schwarzdornen hat die Sichtweise des Wurzelvolks auf die Menschen verändert. Früher betrachteten sie die Menschen als unberechenbare Störenfriede, die das Netz des Lebens ohne Rücksicht beeinflussten. Doch als die Menschen begannen, die Schwarzdornen aktiv zu bekämpfen, erkannte das Wurzelvolk, dass sie nicht nur Zerstörer, sondern auch potenzielle Verbündete sein konnten.
Die Menschen rodeten die Schwarzdornen, verbrannten ihre Ausbreitung und schufen neue Landschaften, die das Wachstum des Wurzelvolks wieder ermöglichten. Zwar war ihr Vorgehen oft rücksichtslos, doch es führte dazu, dass das Wurzelvolk in manchen Regionen wieder gedeihen konnte. Dadurch entstand eine vorsichtige Akzeptanz – sie sahen die Menschen nicht mehr nur als Bedrohung, sondern als eine Kraft, die, wenn richtig gelenkt, das Gleichgewicht der Natur bewahren konnte.
Dennoch blieb das Verhältnis ambivalent. Während einige Gruppen des Wurzelvolks begannen, mit Menschen zu kooperieren, blieben andere skeptisch und hielten sich weiterhin verborgen. Die Erinnerung an die Zeiten der Zerstörung war nicht vergessen, doch die Menschen hatten bewiesen, dass sie nicht nur Feinde sein mussten. Es war der Beginn einer neuen Ära der vorsichtigen Annäherung zwischen beiden Völkern.
Heute gibt es nur noch Legenden über die Schwarzdornen, und manche glauben, dass ihre letzten Samen irgendwo tief unter der Erde ruhen, bereit, eines Tages wieder zu erwachen. Doch ohne die richtigen Bedingungen bleibt ihre Rückkehr unwahrscheinlich – sie sind ein Relikt einer vergangenen Ära, ein Schatten, der einst über Njörvalla lag und schließlich verblasste.