Die Vlinderwacht

Das alljährliche Fest, das im Frühling in Vlinderingen gefeiert wird. Die Vlinderwacht erfreut sich an vielen Zuschauern aus ganz Eldor, Technopolis und auch Roccania.

Ablauf

Die Vlinderwacht beginnt immer in der fünften warmen Nacht, wenn der Schnee geschmolzen ist, Kokons an den Bäumen zu sehen sind und schon Knospen zu sehen sind. In dieser Nacht steht jede Familie auf, und trinkt zu Hause einen Tee. Jedes Jahr wird ein anderes Familienmitglied bestimmt, das für die Zutaten des Tees sorgt. Wichtig dabei: Der Tee soll aus Kräutern bestehen, deren Blüten den Schmetterling anlocken, dessen Namen man trägt. Einige müssen deshalb schon früh und/oder weit reisen, um rechtzeitig wieder zu Hause zu sein.

Während des späten Winters werden Setzlinge von Blumen bereits in Töpfe oder Beete gepflanzt, die vor Sonnenaufgang vor dem Hauseingang stehen müssen. Bestenfalls blühen die Blüten schon fast.

Sobald die Sonne aufgeht, versammeln sich die Kinder mit einer Blume ihres Topfs oder Beets und in ihren Kleidern, die ihren namensgebenden Schmetterling repräsentieren. Dies kann durch das Bemalen der Kleidung, dem Sammeln und Anstecken von Blumen oder auch Basteln von Schmetterlingsflügeln geschehen. Dann beginnt ein Reigentanz, den die Kinder das ganze Jahr üben. Die Kinder schwärmen zum Schluss aus und rennen durch das ganze Dorf, bis sie vor dem Mittag wieder nach Hause zurückkehren.

Die Eltern versammeln sich am Ort, wo die Kinder den Reigentanz aufführten, um dort ein Feuer zu entzünden. Am Feuer wird noch einmal der Tee des jeweiligen Hauses gewärmt. Die Tees werden von Familie zu Familie weitergereicht und probiert. Sobald der Teekrug wieder bei der eigenen Familie angekommen ist, wird der Rest des Tees in die Blumentöpfe und -beete gegossen.

Die älteren Generationen singen während des Reigentanzes im Sitzen und führen graziöse Bewegungen mit farbigen Tüchern aus. Sobald die Eltern der Kinder jedoch hier sind, werden die Tücher ins Feuer geworfen.

Zur Mittagsstunde etwa haben die Blumen ihre Blüten geöffnet und die Schmetterlinge schlüpfen langsam aus ihren Kokons. Hier bestaunen die Vlinderinger die Farbenpracht und erfreuen sich an dem Zusammenspiel von verschiedenen Farben und essen dabei ihr Mittagessen.

Symbolik

Der Zeitpunkt der Vlinderwacht ist auf das Schlüpfen der meisten Schmetterlingsarten ausgerichtet.

Das Zubereiten des Tees hat mit der Verbundenheit zum Schmetterling und somit auch zu seinen Wurzeln und der Natur zu tun. Damit zeigt man auch die Wertschätzung für die Schätze der Natur, besonders wenn der Weg weit ist. Es wird jedes Jahr ein anderes Familienmitglied ausgewählt, weil auch nicht jedes Jahr die gleiche Art Schmetterlingen dominant ist. Es steht für die Diversität und Individualität.

Das frühe Pflanzen von Setzlingen soll das Aufblühen der Natur darstellen, das nach einem Winter zu beobachten ist. Dass sie vor Sonnenaufgang vor dem Hauseingang stehen, symbolisiert das Warten und die Vorfreude auf die Wärme.

Der Reigentanz der Kinder stellt die Schönheit und Harmonie der Natur dar, und die Schmetterlinge, die manchmal in Mustern in der Luft fliegen, bis sie, wie die Kinder auch, ausschwärmen und sie im ganzen Gebiet zu sehen sind.

Mit dem Kochen und Teilen des Tees zeigt man die Zuneigung zu den Nachbarn und den Willen, einander beizustehen und zu helfen. Das Ausgiessen des Tees symbolisiert die Rückkehr der Blüten zur Erde, wo sie selbst zu Erde werden und so Ressourcen für das Wachstum anderer Pflanzen sind.

Das Verbrennen der Tücher im Feuer verdeutlicht die Vergänglichkeit des Lebens eines Schmetterlings, der im Vergleich zu anderen Lebewesen nur kurze Zeit seine Schönheit zeigt und binnen weniger Wochen das Zeitliche segnet. Ausserdem zeigt es auch, dass Insekten sich von Lichtquellen angezogen fühlen, was zu ihrem Tod führt.