Die Töchter von Sora Kell

Die drei Vetteln tauchen in Ammenmärchen, Schauergeschichten und Tragödien immer wieder auf - als Helferinnen, Antagonistinnen, schicksalhafte Begegnung oder die Schreckensgestalt, die Kinder holt, wenn sie nicht artig sind.  

Sora Katra

  Um die Gestaltwandlerin ranken sich unzählige Geschichten, in denen sie viele Rollen spielt: Sie ist die alte Frau, die Zweifel in die Herzen der Liebenden sät, der Schmied, der dem Helden das Schwert schenkt, das ihn töten wird, die Weberin von Flüchen, die sie wiederum brechen hilft, wenn die Heldin ihre Prüfung besteht, und die Gestalt, die nachts Kindern die Finger abbeißt, wenn sie ein Versprechen brechen.   Drei Dinge sind aber zuverlässig über sie wahr: Ihre Intentionen und Worte sind nie, was sie scheinen, sie agiert als Prüferin, die belohnen wie strafen kann, und eine Gabe von ihr ohne Gegenleistung bringt immer die Tragödie.  

Sora Maenya

  Die drei wichtigsten Eigenschaften von Sora Maenya sind ihre Kraft, ihr Hunger, ob wörtlich oder Lebenshunger, und ihre Verachtung für Arroganz. Sie taucht selten in Person auf, aber alle wissen, wer gemeint ist, wenn die Knochen eines Helden säuberlich gestapelt sind und der Schädel fehlt: Sora Maenya nutzt ihn als Laterne.   In anderen Geschichten fordert sie in Verkleidung einer Greisin ahnungslose Wanderer zu Kraftproben heraus, lässt Barden mit ihr tanzen, bis sie tot zusammenbrechen, lässt die Kinder des Holzfällers glauben, der Ofen hätte sie getötet, weil sie vom Mut der beiden belustigt ist, aber frisst ihre Eltern, und holt Kinder, die nicht aufessen.  

Sora Teraza

  Die dritte Schwester ist die blinde Seherin, die Tod und Schicksal voraussieht, aber sie nicht abwenden kann und vielleicht sogar durch ihren Rat herbeiführt. Sie warnt und wird nicht gehört, gibt Rat, doch er ist zu vieldeutig, und wenn sie verstanden wird, ist es meist zu spät: Der Held versteht, was ihn scheitern ließ, Momente bevor er seinen letzten Atem aushaucht und Sora Teraza seine Seele holen kommt, um sie in ein Tuch zu weben oder sie in ihre Bücher oder Vogelkäfige zu sperren. Kindern, die nicht hören wollen, widerfährt oft ein ähnliches Schicksal.   Ihre drei Eigenschaften sind das Schicksalhafte, die Gabe der Vorhersehung und die Frage, die immer offen bleiben muss: Hat sie versucht, das Unheil abzuwenden, oder es erst herbeigeführt?