Gúrîmòq-Atmung
Líolò, ein junger Qírīrī , der am Ende des letzten Zeitalters in den Gewässern der Insel Qűmőhőőlùhû lebte, gehörte immer zu denen, die bei Versteckspielen immer am ehesten gefunden wurden. Aus lauter Verzweiflung versteckte er sich einmal am Eingang der Grotte von Lőő hinter einem der Kristalle, obwohl die hier lebenden Qírīrī sich Geschichten darüber erzählten, dass dort zwischen den Schätzen etwas Böses lauern würde. Es dauerte nicht lange, dass er einen Stich im Nacken verspürte. Er drehte sich um und sah große orange funkelnde Augen. Aus Panik schwamm er aus der Grotte und nach kurzer Zeit fiel ihm das Luftholen durch seine Kiemen immer schwerer und die Kraft fing an, zu schwinden. Doch etwas sagte ihm, er müsse an die Oberfläche gelangen und mit seinen letzten verbliebenen Kräften drängte er nach oben in das verheißungsvolle Licht. Als er die Wasserdecke durchbrach, war seine Kiemenleistung erschöpft, aber seine Lungen sogen den tiefsten Atemzug ein, den er je erlebt hat. Es war so überwältigend, dass ihm schwarz vor Augen wurde und ihn die Wellen ohnmächtig ans Ufer spülten. Als er wieder erwachte und einen weiteren tiefen Atemzug nahm, fiel es ihm bereits leichter und er erkundete bis zum Einbruch der Dunkelheit die Umgebung. Erst da bemerkte er, dass die Lungenkraft wieder abnahm und er glitt zurück ins Wasser, wo die Kiemen wieder mit dem Wasser wogen und den Sauerstoff filterten. Natürlich hatte er an diesem Tag zum ersten Mal das Versteckspiel gewonnen, da ihn keiner finden konnte und als er nach Hause kam, erzählte er seinen Eltern von seiner Entdeckung. Sie trugen die Entdeckung den Weisen des Stammes vor, die es von Wasserschamanen untersuchen liesen.
Die Gúrîmòq-Atmung ist ein Zustand, der erst seit dem Beginn des neuen Zeitalters unter den Qírīrī bekannt ist. Hierbei wird in den Nacken das Serum von Gúrîmòq-Höhlenvipern injiziert, wodurch sich die Kiemenatmung verringert und die Lungenatmung gleichzeitig verstärkt. Dadurch konnten die Qírīrī die tieferen Gewässer für eine größere Zeitspanne verlassen und in den folgenden Jahrhunderten langsam die küstennahen Landstriche der Uluriqischen Inselwelten erkunden und zu einer zweiten Heimat machen.
Die Gúrîmòq-Höhlenviper
Gúrîmòqs sind muränenartige Höhlenvipern mit orangen Augen, die überall an den Küsten des östlichen Teils von Ulűri̋qi̋ leben. Entgegen normaler Schlangen, die Giftzähne in ihrem Maul haben, hat diese Wasserschlange eine lange tentakelartige Zunge, die blitzschnell aus ihrem Mund gleitet und ein Nesselgift in ihre Beute injiziert.
Das Nesselgift führt nach etwa einer Minute dazu, dass Sauerstoff, der im Wasser durch den Mund eingesogen wird, nicht mehr durch die Kiemenplättchen diffundieren und vom Körper aufgenommen werden kann und die Abgabe von Kohlendioxid verhindert. Dadurch ertrinken die Beutetiere quasi und die Höhlenviper sichert sich die nächste Mahlzeit.
Interessant ist jedoch, dasss durch das Nesselgift bei Lungenatmern die Lungenbläschen in stärkerem Maße beeeinflusst werden und so der Sauerstoff- und Kohlendioxidaustausch funktioniert. Da Qírīrī Kiemen und Lungen haben, können sie von Gúrîmòqs selbst nur getötet werden, wenn sie die Wasseroberfläche nicht schnell genug erreichen.
Verabreichung & Wirkung
Im Überblick
Name: Gúrîmòq-AtmungÜbertragung: Nesselgift der Gúrîmòq-Höhlenviper
Ursache: Initierung des Serums in den Nacken
Symptome: Beeinträchtigung der Aufnahme von Sauerstoff durch Kiemenblättchen bei gleichzeitiger Aktivierung der Sauerstoffaufnahme durch Lungenblättchen, ggf. Verkleben der Kiemen
Wirt: kiemenatmende Lebewesen
Behandlung: Gegengift von Grauringel-Dämonenkraken, Auflegen von Gelbschnekeln und Honigschleimschnecken, Ausbrennen mit Feuerkorallen bei Infektionen der Einstichstelle
Verlauf: 1 Minute nach Einstich erfolgt die Einstellung der Sauerstoffaufnahme durch Kiemen, Lungenatmung verbessert sich erheblich für die nächsten 6 Stunden
Nachdem bekannt wurde, wie das Nesselgift funktioniert, wurden viele Höhlenvipern gefangen und in den Folgejahren in speziell angelegten Farmen gehalten. Mit der Zeit wurde es möglich, die Giftblase der Schlangen zu extrahieren und daraus das Serum zu gewinnen. Traditionell wird mit einer desinfizierten Seeigelnadel ein Stich in den Nacken versetzt. Nach etwa einer Minute merken die Qírīrī , dass die Kiementätigkeit abnimmt und die Lungenkapizität steigt. Das Serum wirkt etwa sechs Stunden und muss dann erneut genommen werden. Das die Qírīrī technologisch im Vergleich zu den anderen Spezies von Elaqitan am Wenigsten entwickelt sind, haben sie bisher keine Wege gefunden, die Haltbarkeit im Körper zu verlängern.
Nebenwirkungen können Ohnmachtsanfälle sein, insbesondere wenn man das Serum die ersten Male verabreicht bekommt. Mit der Zeit gewöhnen sich die Qírīrī jedoch an das Aussetzen des Reflexes der Kiemenatmung und der Umstellung zur Lungenatmung. Wird zu viel des Giftes injiziert, kann es passieren, dass die Kiemen verkleben. In diesem Fall muss mit einem Gegengift von Grauringel-Dämonenkraken die Überdosierung behandelt werden, um nicht nach Ende der Wirkung des Serums und der Rückkehr ins Wasser doch noch zu ersticken.
Auch kann sich die Einstichstelle infizieren, wenn der Seeigel krank war oder vorher nicht gut genug desinfiziert wurde. Einfache Infektionen können durch das Auflegen von Gelbschnekeln, die die Infektion aussaugen und einem kleinen Umschlag aus Schleim von Honigschleimschnecken geheilt werden. Schwerere Infektionen müssen mit Feuerkorallen ausgebrannt werden, um eine Sepsis zu verhindern.
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