Blitzdrache

Ein wilder Sturm tobt im schwarzem Himmel. Blitze, die selbst die nahen Bergflanken erschüttern, zucken durch den Himmel. Der Regen fällt schwer und aggressiv. Die Dorfbewohner kauern im Haus des Ältesten und bereuen bitterlich das sie die jährliche Opfergabe nicht erbracht haben. Was sind schon 1000 Goldmünzen und 5 Kühe gegen das Fortbestehen des Dorfen. Ein Donner zerreißt den Himmel und hallt schier endlos wider. War da noch ein anderes Geräusch? Es hörte sich fast wie ein Brüllen an. Nun kam auch noch der Sturmwind auf. Den Geräuschen nach wurde eines der Nachbarhäuser von seinem Dach getrennt. Wieder dieses Geräusch. War das wirklich ein Brüllen? Konnten die Geschichten der Alten wirklich wahr gewesen sein? Der Älteste trat mit zittrigen Händen ans Fenster und erstarrte mit dem Blick zum Himmel gerichtet. Dort in den Wolken erleuchtet durch ein Sperrfeuer aus Blitzen die aus seinem Körper hervorbrechen und voller Zorn auf die Erde unter ihm einschlugen flog ein Drache auf der Stelle. Der Älteste taumelte Rückwärts, stolperte über einen Hocker und fiel sprachlos nach hinten um. Sein Blick war immer noch unverwandt auf ein Wesen gerichtet, das er immer für einen Mythos gehalten hatte. Er hatte Zeit seines Lebens das alte Opferritual durchgeführt. So wie sein Vorgänger und deren Vorgänger. Doch dieses Jahr war die Ernte schlecht, das Vieh mager und die Reisenden mit Gold in den Taschen rar. Er hatte beschlossen kein Opfer zu erbringen. Gerade die jüngeren Dorfbewohner begrüßten die Abkehr von, wie nannten sie es, verstaubten Ansichtsweisen und Anbetungen von Hirngespinsten. Der Älteste hielt seinen Blick auf die Silhouette gerichtet aber als er blinzelte war sie verschwunden. Der Sturm tobte unvermindert weiter und doch klopfte es an der Tür. Wie konnte das sein? Wer würde während eines solchen Wetters unterwegs sein? Doch egal wer es war der Älteste würde ihn abweisen, denn die Chance das der fremde Wanderer den Sturm überlebte war höher als, dass er den Zorn der auf dem Dorf liegt überlebt. Das klopfen wurde dringender, bis die Tür durch schiere Gewalt aufgebrochen wurde. Ein junger Mann in einem Umhang aus Sturmwolken stand im Türrahmen. Die Dorfbewohner verstummten ob der Aura des Fremden. Jeder selbst die erst wenige Tage alte Saphira verstummte. Der Fremde trat vollends in das Haus und blickte sich mit kalten berechnenden Augen um. Er erblickte Lina mit der kleinen Saphira auf dem Arm und ging gerade auf sie zu. Ein Knabe, der noch nicht einmal das erste Barthaar trug, stellte sich mit dem uraltem Schwert das der Älteste immer über dem Kamin aufbewahrt hat, so wie alle Ältesten vor ihm, schützend vor seine Mutter und seine kleine Schwester. Der Mann hob den Arm und in seiner Hand erschien eine Klinge aus Blitzen. Mit einem Schwung fuhr der Verfestigte Blitz auf das Schwert des Knaben hernieder. Zu aller Verwunderung nahm das Schwert aber keinen Schaden, sondern begann zu leuchten. Während die Gestalt wieder den Arm hob und diesmal eine deutlich größere Klinge rief Schrie Lina auf "Tempus! Lauf rette dich selbst du närrischer Junge!" Mitten im Schlag erstarrt wandte sich der Geheimnisvolle an die Mutter die aufgeschrien hat. Mit einer Stimme wie ein Unwetter in den Bergen sprach er "Wie Hast du den Knaben genannt?" Lina, am ganzen Leib zitternd, stammelte "Mein Sohn heißt Tempus. Und meine kleine Tochter Saphira. Nach den alten Legenden unseres Dorfes. Bitte Herr verschone die Kinder. Vernichte mich in deinem Zorn aber verschone die kleinen." Der Sturm der während der Zeit noch gewütet hatte brach schlagartig ab. "Sag Frau: Warum genau diese Namen?" Diesmal war die Stimme immer noch das Grollen eines Sturms, aber eher einem der bereits am Weiterziehen war. "Lina der der Schweiß auf der Stirn stand sammelte ihren Mut und erklärte" Herr in meiner Familie fließt angeblich das Blut der Gründer und Wächter des Dorfes. Es ist Tradition das Mädchen die mit Lila Augen geboren werden Saphira genannt werden nach der Kriegerin die einst gegen den Drachen gekämpft haben soll der dieses Gebiet terrorisiert hat. Und sollte ein Junge Geboren werden der das Mal eines Blitzes auf dem Handrücken trägt so soll man ihn Tempus nennen. Nach dem Blitzdrachen der nach unzähligen kämpfen und Prüfungen zum Ehemann der Kriegerin und angeblich au8ch zum Stammvater meiner Familie wurde." Während der Mann der Geschichte gelauscht hatte änderte sich seine Mimik komplett. Statt dem wütendem Sturm stand nun eher ein erfrischender Regenschauer nach einer Dürre im Raum. Nicht weniger mächtig und Atemberaubend doch wesentlich wohlwollender. Er schritt auf Lina zu und streckte die Hand nach Saphira aus. Die kleine gluckste fröhlich und zum Erstaunen aller hob sie ihr Gesichtchen und ergriff den Ausgestreckten Finger des Fremden. Dieser Blickte sie an und sagte nur "Du hast wirklich ihre Augen" er strich ihr über den Kopf und die Augen des Babys blitzten auf. "Auf das du die Klinge führen kannst wie Saphira die Blitzklinge" Er Wandte sich zu Tempus um der die ganze Zeit wie vom Donner gerührt mitten im Raum stehen geblieben war. "Und du Junge. Bewahre das Schwert deiner Ahnin auf, denn es ist durch meine Macht zu neuem Leben erwacht, doch du bist nicht bestimmt es zu führen denn die Klinge Gebührt Ihr" meinte er als er die Hand des Jungen ergriff und sich das Blitz mal ansah "Dein soll die Macht des Geistes sein. Deine Worte werden einst den Sturm rufen, die Wolken befehligen und den Regen führen. Besteige den Berg an dessen Fuß dieses Dorf liegt an dem Tag an dem deine Schwester das Schwert zu heben vermag und du wirst deinen Lehrer finden" Mit diesen Worten drehte sich die Gestalt um und Schritt auf die Tür zu. Mit Unergründlichen Augen drehte er sich nochmal um, besah die Kinder ein letztes Mal und mit einer zum Abschied erhobenen Hand schritt er durch die Tür und verschwand. Die Dorfbewohner waren von dem gerade geschehenem noch unter Schock, denn auf dem Handrücken des Mannes prangte das Mal des Blitzes. Ein Heftiger Windstoß aus dem Nichts verschloss die Tür. Sie ließ sich nicht öffnen bis zum Morgengrauen. Als die Dorfbewohner beim Ersten Licht des neuen Tages hinaustraten waren sie verblüfft ob des Wunders. Alle hatten die Zerstörung gehört die der Sturm gebracht hatte doch war davon am Morgen nichts mehr zu sehen. Im Gegenteil die Häuser des Dorfes sahen aus wie neu errichtet. Eine andere Veränderung war eine aus Granit geschaffene Statue auf dem Dorfplatz. Sie stellte die Legende des Dorfes da. Ein junger Mann der mit einer Klinge aus Blitzen gegen eine junge Frau kämpfte die ein Schwert führte das dem aus dem Haus des Ältesten bis ins kleinste Details glich. Die Augen der Frau bestanden aus zwei markelleson Amethysten während auf dem Handrücken des Mannes ein Blitzmal aus reinem Silber glänzte.