Manticor, der:

Ein Mantikor ist ein großes, flugfähiges Ungeheuer mit dem Leib eines Löwen, einem menschenähnlichen Kopf mit Raubtiergebiss, ledernen Fledermausflügeln und einem skorpionartigen Schwanz voll giftiger Stacheln. Sein Ruf ist blutrünstig, und ausnahmsweise trügt er nicht: Mantikore fressen Menschen.
  Seine tückischste Gabe ist die Stimme: Er kann menschliche Laute imitieren – Kinderweinen, Hilferufe, vertraute Namen – um Reisende aus sicherer Deckung zu locken. Wer antwortet, hat den Kampf meist schon verloren.
  Mantikore hausen in Steppen, Schluchten und verwilderten Ruinen. Sie jagen dämmerungs- und nachtaktiv, schlagen aus der Luft zu und treiben Beute in offenes Gelände. Aus sicherer Distanz feuern sie Stachelgarben; im Nahkampf setzen sie Klauen und den Giftstachel ein. Das Toxin verursacht rasch Lähmung, gefolgt von Atemnot.
  Erfahrene Jäger suchen Deckung und brechen die Sichtlinie, bis der Mantikor zum Sturzflug zwingt. Beschädigte Flügel nehmen ihm den Luftvorteil; schwere Schilde, dicke Mäntel oder Schilfbündel fangen Stachel ab. Gegengifte auf Skorpionbasis lindern die Wirkung, doch die beste Kur bleibt, nicht getroffen zu werden.
  Aberglaube behauptet, Mantikore horten Schmuck und Zungen ihrer Opfer. Sicher ist nur: Wo ihre Schatten kreisen, verstummen die Wege – und wer eine Stimme im Dunkeln hört, antwortet besser nicht.
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