Flammenbarts Büro

Das Büro von Durim Flammenbart lag tief im Inneren der versunkenen Zwergenstadt, verborgen hinter dicken Mauern aus schwarzem Basalt. Die Zeit hatte ihre Spuren hinterlassen: An den Wänden krochen feine Risse entlang, in denen phosphoreszierende Algen schwach glimmten. Über allem lag ein Hauch von uralter Technik und vergessener Macht. Der Schreibtisch war ein Monolith aus poliertem Stein, eingefasst mit kunstvoll gearbeiteten Holzschubladen, deren Maserung selbst nach Jahrhunderten noch zu leuchten schien. Auf seiner Oberfläche stapelten sich Dokumente in wasserdichten Hüllen, Notizbücher mit kryptischen Zeichen, kleine Kästchen aus Messing und seltsame Artefakte – Relikte einer Zeit, als die Stadt noch lebte. Feine Leuchtröhren zogen sich wie Adern durch den Raum und tauchten alles in ein sanftes, blaues Licht, das die Schatten an den Wänden tanzen ließ. Bargor bewegte sich vorsichtig zwischen den Überresten des einstigen Lebens. Als erfahrener Artificer spürte er die verborgene Energie im Raum – ein leises Summen in der Luft, das nur für jene hörbar war, die die Sprache der alten Maschinen verstanden. Seine Finger glitten über die Kanten des Schreibtischs, suchten nach Unregelmäßigkeiten. Plötzlich spürte er einen kaum wahrnehmbaren Widerstand: eine eingelassene Gravur in Form eines stilisierten Zahnrads. Mit geübtem Griff drückte er darauf. Ein leises Klicken ertönte – dann begann der massive Schreibtisch langsam zur Seite zu gleiten. Der Boden öffnete sich lautlos und gab eine verborgene Konsole frei: Ein Meisterwerk zwergischer Ingenieurskunst erhob sich aus dem Dunkel, umgeben von einem schimmernden Kraftfeld. In ihrem Inneren lagen versiegelte Behälter mit Dokumenten über uralte Verschwörungen und Delikte – Namen, Daten und Pläne, die nie ans Licht hätten kommen sollen. Doch das Zentrum dieser Entdeckung war der Energiekern: Eine kristalline Kugel, eingefasst in filigrane Metallarme, pulsierte in rhythmischem Licht. Bargor erkannte sofort seine Funktion – der Kern erzeugte eine Schutzatmosphäre im Raum; er hielt das Wasser fern und bewahrte alles darin vor dem Verfall. Ohne ihn wäre dieses Büro längst von den Fluten verschlungen worden. Mit ehrfürchtigem Staunen untersuchte Bargor jedes Detail. Für ihn war dies mehr als nur ein Fund – es war eine Verbindung zu einer vergangenen Welt voller Wissen und Geheimnisse. Er kopierte so viele Dokumente wie möglich, entnahm einige Artefakte zur weiteren Untersuchung und schließlich – mit zitternden Händen – löste er den Energiekern aus seiner Halterung. Kaum hatte er alles gesichert und den Raum verlassen, begann das blaue Licht zu flackern. Das Kraftfeld brach zusammen; kaltes Meerwasser strömte herein und füllte das Büro binnen Sekunden mit dunkler Stille. Was Jahrhunderte überdauert hatte, wurde nun endgültig Teil des Ozeans. Für Bargor aber blieb diese Entdeckung unauslöschlich: Die Mechanismen der Zwerge hatten ihm nicht nur neue Werkzeuge gegeben – sie hatten ihm gezeigt, dass selbst im Vergessen noch Wunder schlummern können.

Letzte Warnung des Maschinisten

Zerknitterter ZettelWerkstattboden, Ebene -120

Tagebuchseite

Versiegelte Kassette mit graviertem Deckel

Verblasste Wandkritzelei

Pergamentrolle in Glasröhre

Rostige Werkzeugtasche mit Namensschild

Kinderzeichnung auf brüchigem Papier

Zerbrochene Schutzbrille

Verrostetes Signalhorn

Stempelring

Typ
Office
Übergeordneter Ort