„Òran na Haimkarr“ – Fahr heim, mein Boot
Ein kurzes, eingängiges Seemannslied, das beim Ablegen oder Heimkehren gesungen wird. Dient als Segensspruch für Boote und Mannschaften.
Tang im Haar und Salz im Blut,
Seimine trägt uns, ob Sturm, ob Flut.
Uipin ruft den Strom hinaus,
Svarbor hält das Schicksal aus.
Fahr heim, mein Boot, fahr heim!
„An Turas Deirenacht“ – Das Lied der Letzten Fahrt
Das zentrale Lied des Herbstfestes, beschreibt die Opfergaben an die Götter, das gleichzeitige Auslaufen der Boote und die Unsicherheit des Schicksals.
An Turas Deirenacht bricht an,
die Boote ziehn hinaus im Bann.
Dreimal Brot und dreimal Wein,
werfen wir ins Meer hinein.
Uipin lenkt den Fluss zum Strand,
Seimine nimmt uns bei der Hand.
Doch Svarbor rollt den Donner weit,
entscheidet Heimkehr oder Leid.
So fahren wir – so fahren wir.
„Slaaf Seimine“ – Schlaf in Seimines Armen
Ein Klagelied für ertrunkene Fischer. Beschreibt die Meeresgöttin als gütige Mutter, die die Toten in ihren Algenmantel hüllt.
Tang im Haar, die Strömung trägt,
Alte Mutter, die uns hegt.
Sanft ihr Mantel, kalt das Meer,
doch ihr Arm ist warm und schwer.
Schlaf, o Bruder, schlaf bei ihr.
„Svarbors Drummen“ – Svarbors Trommeln
Ein stürmisches Lied, das den Donner und das Wetter heraufbeschwört. Oft bei schweren Fahrten gesungen, um den Mut der Besatzung zu stärken.
Donner rollt, der Himmel bricht,
Svarbor lacht im Wetterlicht.
Salz und Blut ins Wasser weih’n,
lass uns heut im Hafen sein!
„Uipins Flutgang“ – Der Gang des Flusses
Ein ruhiges Lied über den Kreislauf der Jahreszeiten. Beliebt bei Bauern und Fischern gleichermaßen, da es den Fluss als Lebensader preist.
„Na Haisch“ – Der Abschied
Ein melancholischer Gesang, der am Kai erklingt, wenn die Boote zur Letzten Fahrt auslaufen. Besonders die Verse über die Ungewissheit der Heimkehr sind weit verbreitet.
Dreimal wink ich, dreimal wein,
weiß nicht, ob du kommst heim.
Wellen tragen dich hinaus,
Meer entscheidet – nicht mein Haus.
„Klanthaig“ – Das Klanlied
Ein feierlicher Chor, der den Zusammenhalt innerhalb des Klans betont. Wird oft am zweiten Tag des Festes gesungen, bevor neue Tätowierungen gestochen werden.
„Tang und Donner“
Ein Lied über die beiden Gegensätze Seimine und Svarbor: das Meer, das schützt, und das Wetter, das zerstört. Viele Verse sind metaphorisch und deuten auf das menschliche Leben hin.
„Deirennacht-Brot“
Ein humoristisches Trinklied über die Opfergaben (Brot, Salz, Wein), das gerne von jüngeren Fischern gesungen wird, oft in Spelunken nach der Rückkehr.
„Òran na Karruin“ – Lied vom Heimkehren
Das Schlusslied vieler Hafenfeste: Es wird angestimmt, wenn die Boote nach der Letzten Fahrt zurückkehren. Es gilt als das „offizielle Ende“ von An Turas Deirenacht.
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