Plague / Epidemic
Nachdem die Gefährten die Straße sicher überquert hatten, verbrachten sie die Nacht an einem malerischen Wasserfall, welcher aus einem natürlichen Steinbogen sprudelte. Wie gewohnt hatte Gallar das Lager zusammen mit ein paar der anderen Firbolgs hervorragend hergerichtet und die Gefährten erholten sich gut von den Strapazen des Tages.
Als sie am nächsten Morgen den reißenden kleinen Fluss überquerten und tiefer in den Wald hervordrangen, begann ein mulmiges Gefühl sie zu begleiten. Keine Vögel zwitscherten mehr zwischen den sich sanft im Wind bewegenden Ästen der Bäume und auch keine Rehe, Hasen oder andere Tiere konnten sie zwischen den Büschen am Boden erblicken. Und je tiefer sie in den Wald hervordrangen, desto farbloser wurde er und so entschied sich Stu auf leisen Sohlen vorzugehen und nach etwaigen Gefahren ausschau zu halten. Es dauerte nicht allzu lang bis er zwei Untote durch das Gestrüpp erblickte und als die anderen aufgeschlossen hatte, erledigten sie diese schnell und lautlos. Und bald sollte sich auch der Grund für das Fehlen von Geräusch, Tier und Farbe im umliegenden Wald zeigen, denn ein unmenschlicher Gestank von Tot kroch in die Nasen der Gefährten. Und ehe sie sich versahen, standen sie auf einer Lichtung in deren Mitte ein Portal aus grüner und schwarzer Farbe stand, welches von einem Loch mit einem Sumpf umgeben war. Doch das Grün des Portals sah nicht saftig und voll aus, wie das der Wiesen und Bäume des Waldes, sondern leer und tot. Das Portal schien seine Kraft aus dem Boden um sich herum zu ziehen und bei genauerem Hinsehen erkannten die Gefährten, dass es kein Moor und kein Sumpf war in dem Loch, sondern ein Grab von hunderten Firbolgs. Es schien, als ob jemand mit Erde und Schlamm halbherzig versucht hatte die Grausamkeit zu verstecken, doch den herumliegenden Schaufeln und Karen nach zu urteilen, schien er dabei unterbrochen worden und Hals über Kopf geflüchtet zu sein. Es waren nicht nur die Überreste von Erwachsenen, die aus den Schlamm hervorragten, denn manche Schädel waren nicht größer als eine Hand und aller erschauderten bei dem Anblick. Ein paar der Firbolgs warfen sich auf die Knie und brachen in ein herzzerreißendes Geschrei aus, was den Anblick noch unerträglicher machte.
"Diese schreckliche Tat muss das Portal direkt in die Ebende des Todes geöffnet haben, so kann es bei Grausamkeiten wie dieser geschehen", murmelte Elric mehr zu sich selbst als zu jemand anderem. "Ich kann es schließen, ich muss es schließen bevor mächtigere Wesen auf der anderen Seite es finden und nutzen, um noch mehr Unheil über diesen wunderbaren Wald zu bringen."
Schnell einigten sich die Gefährten, dass sie gemeinsam durch das Portal schreiten mussten und Elric bei seinem Versuch es zu schließen, schützen mussten.
Von außen bekam die restliche Gruppe nur wenig des Kampfes in den sieben Höllen mit, außer dass von Zeit zu Zeit einer der Kämpfer schweiß- und blutüberströmt durch das Portal stolperte und ehe er etwas erzählen konnte wieder zurücksprang um den Schrecken der Hölle die Stirn zu bieten.
Nach einem erbitterten Kampf, schaffte es Elric schließlich das Portal zu schließen und die Gefährten sprangen rechtzeitig zurück in die Welt der Lebenden.
Erschöpft begannen Gallar und die anderen Firbolgs schon bald das Lager für die Nacht zu errichten, wobei sie allerdings von einem hellen Leuchten am Himmel unterbrochen wurden. Als das Leuchten näher kam, erkannten die Gefährten Wakila, welche sich bei ihnen für ihren großartigen Dienst im Namen des Reiches der Unsterblichen bedankte. Nach dem sie als Zeichen ihres Dankes die persönlichen Gegenstände der Gefährten segnete, erschuff sie einen fliegenden Teppich, welcher die Gruppe sicher hinter die Grenze des Reiches des Cinder Trees brachte.