Ankunft in Ristat

Civil action

Ein anhaltender Regen begleitete das Handelsschiff, als Morthos nach Tagen zum ersten mal die Umrisse von Land ausmachen konnte. Auf der linken Seite lag eine steinige Küste, die zum Landesinneren anzusteigen schien. Nach wenigen Stunden, in denen das Schiff an der Küste vorbeisegelte, konnte er auf der rechten Seite ein dunkles, bewaldetes Gebiet erkennen. Wegen des schlechten Wetters konnte man nicht besonders weit ins Landesinnere schauen, doch als das Schiff zwischen beiden Landmassen hindurch fuhr, erkannte Morthos auf der bewaldeten Insel die immer klarer werdenden Umrisse eines steinernden Wachturmes. Der Turm war anmutig schlank & hoch gebaut und je näher das Schiff an ihm vorbei fuhr, desto besser sah Morthos die auffälligen Steinverziehrungen an seiner Fassade. Durch die schmalen Löcher in der Wand des Turms schien das Flackern von Fackeln und ein paar Soldaten schienen aufmerksam das Meer zu beobachten. Doch sie interessierten sich nicht besonders für das Handelsschiff, so dass es ungehindert in die dahinterliegende Bucht einfahren konnte. Das Schiff machte eine leichte Rechtskurve und für die folgenden Stunden sah Morthos nichts mehr, außer die unruhigen Wellen, die gegen das Schiff schlugen und die tiefhängenden Wolken, die in der Ferne mit dem Meer zu verschmelzen schienen. Als sich der Tag dem Ende neigte, erschienen irgendwo zwischen den dunklen Regenwolken und dem stürmigen Meer die Lichter und Türme der Stadt Ristat. Gerade als Morthos den anderen über ihre Ankunft Bescheid geben wollte, sah er Traubon, welcher mit aschfahlem Gesicht ein paar Meter weiter stand. "Niemand", dachte sich Morthos, "ist so froh angekommen zu sein, wie der alte Traubon."