Die Ankunft in Drachenruh
General Summary
Akuaina – 15.08.3043 – DZA
Die Ankunft in Drachenruh Weit und breit war keine einzige noch so kleine Wolke an diesem wundervollen Sommertag auf See zu erkennen. Der lauwarme Wind ließ das Schiff zügig genug voran kommen, dass aus dem tiefen blau des Ozeans von Zeit zu Zeit sogar Delfine gesprungen kamen und in den Bugwellen spielten. "Land in Sicht!", rief ein Seeman im Ausguck, als die ersten Spitzen Felsen der Sturmwrackinsel am Horizont auftauchten. Traubon, ein Hügelzwerg mit weiß-grauem Haar und Falten im Gesicht, an denen man die vielen Jahre die er schon lebte nur erahnen konnte, versuchte über die Reling zu spähen, aber konnte noch keine Felsen oder Felder oder was auch immer der Seeman erblickt hatte erkennen. "Soll ich dich auf die Schultern nehmen, damit du es glaubst?", fragte Neolo, ein Drachengeborener, der mit seinen knapp 1,90m jeden auf dem Boot bei weitem überragte. Mit seiner silber geschuppten Haut und starken Rüstung, welche beide unter seinem schwarzen Umhang glänzten, sah er eigentlich so garnicht wie ein Witzbold aus. Traubon grunzte nur in seinen Bart hinein, zu lange waren sie auf diesem schrecklich schaukelnden Boot und er sehnte sich nach einem richtigen Bett auf festem Boden. Das Schiff machte einen weiten Rechtsbogen und bog in eine felsige Bucht ein, an deren Ende Drachenruh lag. Ein schmaler, in den Fels geschlagener Pfad wand sich die dunkle Felswand bis zu einer schneeweißen Statue eines alten Mannes, umgeben von steinernen Vöglein, empor. Die Statue stand auf einem von weißen Säulen gesäumten Platz. Der weiße, fast schon weich wirkende Marmor der Tempelanlage bildete einen wunderbaren Kontrast zu den dunklen, schroffen Felsen rings herum. Weiter unten konnte man einen kleinen, in den Fels geschlagenen Platz erkennen, in dessen Mitte eine bronzene Drachenstatue thronte. "Wir sollten dem Elf Bescheid geben, ich denke er hat genug meditiert", grummelte Traubon. "Nicht nötig", sagte Varis, ein geheimnisvoller Waldelf. Noch bevor Traubon und Neolo zu Ende darüber nachdenken konnten, was sie alles tun würden, wenn sie nur so leise wie der Elf laufen könnten, wurden sie vom rasseln der Ankerketter aus ihren Tagträumen gerissen. Traubon schaute den bärtigen Kapitän verdutzt an, denn der Steg am Ende der Bucht war bestimmt noch 100 Meter entfernt. "Ab ins Ruderbott, wenn wir noch näher ran fahren laufen wir auf Grund", erklärte der Kapitän. "Eldric und Thalmar werden euch ans Ufer bringen." Am Steg angekommen verabschiedeten sich die Reisenden von den Seemännern und machten sich auf den Weg Richtung Felstreppe. Die Felstreppe lag am Ende des alten, hölzeren Stegs und sah nun auch deutlich steiler aus als noch von dem Boot. An Ende des Stegs erstreckte sich nach links außerdem ein kleiner, von den felsigen Klippen eingeschloßener Sandstrand. Der kleine Anleger schien verlassen und auch der Tempel schien von hier unten leer zu sein. Gerade als sie das Ende des Stegs erreichten, erblickte Neolo am Ende des Sandstrandes drei Gestalten aus dem Meer kommen. Sie sahen von weitem aus wie Seemänner, allerdings heruntergekommener und mit deutlichen offenen Verletzungen am ganzen Körper. Neolo machte einen Schritt auf sie zu und rief ihnen zu, ob sie Hilfe benötigten. Noch bevor er zu Ende gesprochen hatte, rannten die drei Seemänner auf die Reisenden zu und je näher sie kamen desto deutlicher wurde, dass das einzige was diesen Seemännern helfen könnte ein schneller Tot war. Varis reagierte am schnellsten und feuerte einen Pfeil in den Bauch einer der Seemänner, welcher unbeirrt weiter rannte. Auch ein weiterer Pfeil von Traubon schien den Seeman nicht zu stören. "So soll es also sein", murmelte Neolo und zügte sein langes, glänzendes Schwert und seinen riesigen blauen Schild, mit dem verzierten Wappen eines weißen Drachens in der Mitte. Gerade als der erste Seemann in Schlagdistanz seinen Schwertes war, schlug er zu. Der Seemann taumelte und gerade als Neolo ein zweites mal ausholen wollte, zwischte ein Pfeil an seinem linken Ohr vorbei und traf den Seemann zwischen den Augen. Im Augenwinkel sah Neolo wie Varis, welcher den Pfeil abfeuerte, Richtung Felstreppe hechtete. "Dieser feige Elf wird sich doch nicht verpissen", dachte er sich, als der Seeman mit dem Pfeil zwischen den Augen zum Schlag aussholte, welchen Neolo locker mit dem Schild blockte. Er wusste nicht wieso, aber dieser häßliche Seemann, mit Varis anmutig geschnitzten Pfeil zwischen seinen aschfahlen, toten Augen provozierte Neolo. Er packte sein Schwert so fest er konnte und holte zu einem mächtigen Schlag aus, der den chancenlosen Untoten von Schulter bis Becken in zwei teilte. Während Varis und Neolo noch mit dem ersten untoten Seemann beschäftigt waren, war ein weiterer mit einem weiten Satz neben Traubon auf dem Steg gelandet. Dort griff er den überraschten Traubon mit zwei schnellen Hieben an, was diesen niederstreckte. Gerade als sich der hungrige Untote über den bewusstlosen Traubon hermachen wollte packte ihn Neolo vom Strand aus und zog ihn zu sich herrunter. "Schieß Varis, ich hab ihn", schrie er, während er den Untoten fixierte. Varis Pfeil zischte und traf den Seemann knapp oberhalb von Neolos Arm in die Brust. Aggressiv von dem Pfeil wand sich der Untote in Neolos Arm und versuchte eben diesen zu beißen, was Neolo dazu zwang ihn loszulassen, sein Schwert mit beiden Händen zu packen und mit einem lila Blitzen in den Augen auf den Untoten mit zwei starken Hieben einzudreschen. Dabei schützte ihn sein Schild auf seinem Rücken vor den Schlägen des dritten Seemans hinter ihm. Der Gefahr in der sich Neolo und auch der bewusstlose Traubon befanden bewusst, zückte Varis seine Dolche und rannte vom Felsvorsprung auf den Untoten zwischen sich und Neolo zu. Mit einem schnellen Schnitt mit seinem rechten Dolch durch die Achillesverse und einem Stich in den Kopf des fallenden Seemanns mit seinem linken Dolch, erledigte Varis den vorletzten Untoten. Nach einem kurzen Kampf töteten beide gemeinsam auch den letzten Untoten und rannten unmittelbar danach zu Traubon, welcher sich von den harten Schlägen bereits erholt hatte. "Mich hat schon schlimmeres erwischt", grunzte er, doch Varis und Neolo merkten ihm seine Schmerzen an. "Lass uns kurz rasten und dann aufsteigen", entschied Varis und machte sich auf die Suche nach seinen verschoßenen Pfeilen. Nach abgeschlossener Rast und kurzem Aufstieg, erreichten die Reisenden den Vorplatz der Tempelanlage. Die bronzene Drachenstatue reflektierte das rote Abendlicht in tausende kleine Lichtflecken, welche auf den dunklen Wänden rastlos umhertanzten. Auf der linken Seite lagen vier Eingänge in den Fels, aus denen eine handvoll Kobolde neugierig angerannt kam. Nach kurzen neugierigen Blicken begannen sie die drei Reisenden mit ihren schrillen Stimmen mit Fragen aller Art zu löchern. "Wer seid ihr?", sagte der eine, "Woher kommt ihr?", der andere, "Wie lange bleibt ihr?", der dritte. Auch die anderen Kobolde stiegen in die Fragerei ein und schnell konnte man keine der Fragen mehr vernünftig verstehen, geschweige denn beantworten. "Neolo, zügle dein Pack", zischte Varis genervt und die vielen schrillen Stimmen verstummten sofort. Die Kobolde tuschelten und schauten zum Teil recht verärgert drein. "Wie hat uns der kleine Elf genannt", sagte der eine, und "Pack gefällt uns nicht", der andere. Noch bevor der dritte einsteigen konnte, lachte Neolo tief und lautstark. Angesteckt von Neolo's Lachen und da die Kobolde den menschenähnlichen Drachen besonders interessant fanden, fingen auch sie an schüchtern zu lachen. Nach kurzer Zeit schritt eine ältere Menschenfrau am anderen Ende des Platzes die Treppe herunter. Ihr weißes Haar war streng geflochten, die braunen Augen freundlich und die Robe schlicht. Sie lächelte die Reisenden an und breitete ihre Arme aus. "Willkommen in Drachenruh", sagte sie. "Möge Bahamuts göttlicher Rat Euch zu allem führen, was ihr sucht."Character(s) interacted with
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13 Jun 2024
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