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Das Aequinoctium

Am Fuße eines Baumes, im Lichtschein des vollen Mondes, fanden sie in dieser Nacht zusammen. Niemand hatte ihm glauben wollen, er hatte bereits begonnen, an seinem eigenen Verstand zu zweifeln. Doch da waren sie, alle sechs, jeder schöner als die Geschichten es beschrieben. Hochgewachsen, schlank, bewegten sie sich mit einer Anmut, die keinem Sterblichen je zuteil werden würde. Er konnte nicht hören, worüber sie sprachen, aber das war nicht wichtig. Wichtig war nur, dass er sich nicht geirrt hatte, dass es sie wirklich gab und dass sie hier waren. Die Frage war nur: Warum? Diese Wesen gehörten nicht hier her, sie hatten ihre eigene Welt ungleich der seinen. Was wollten sie hier? Die Ruhe ihres Treffens wurde gestört, als eine siebte Figur hinzustieß. Sie war aus dem nichts gekommen, schien fröhlicher, energiegeladener als die anderen, die sich offensichtlich an ihrem Verhalten störten. Ein eiskalter Wind fegte über das Feld, ließ ihn frösteln, als einer der sechs seinen Stab in den Boden stieß. Die anderen beschwichtigten ihn, nicht auf die Provokation des Neuankömmlings einzugehen. Diese neue Figur sagte etwas, grinste verschlagen, dann verschwand sie so schnell, wie sie gekommen war und ließ die anderen zurück. Seit dieser Nacht hatte er sie nie wieder zusammen gesehen. Aber er hatte sie alle gefunden und ihnen eine Weile zugesehen bei dem, was sie taten. Aber wo war der Siebente hin verschwunden? Und was führte er ihm Schilde?  

Die Balance

Um das Gleichgewicht in der Welt zu halten ist mehr erforderlich als eine bloße Unterscheidung von Gut und Böse. Es gibt Abstufungen, Feinheiten, die stets beachtet werden müssen. Auf der großen Wage der Existenz reicht schon ein Sandkorn, um alles zu vernichten. Sechs wurden ausgesandt, um das Gleichgewicht zu halten. In ihrer Welt sind sie mächtig, in unserer noch mächtiger. Gemeinsam halten sie die Wage, sorgen immer für die richtige Anzahl an Sandkörnern. Meistens übernimmt die Natur das, aber manchmal braucht sie ein bisschen Hilfe.  

Das Ungleichgewicht

Sechs wurde der Weg in unsere Welt offengelegt. Sie schützen diese Wege. Doch ihnen folgte ein Siebenter. Sieben bringt Ungleichgewicht. Niemand weiß, auf welcher Seite des Gleichgewichts er steht. Bisweilen scheint dieser Siebte in der Mitte der Wage zu stehen, testet nur aus, in welche Richtungen er gehen kann. Aber mit der gleichen Macht wie die Sechs, wer soll ihn da aufhalten, wenn er sich ersteinmal entschieden hat?  

Drei auf der einen Seite...

Die Pferdezüchterin

Irgendwo, in der Nähe eines kleinen Dörfchens, liegt eine große Ranch, gleich am Rande eines Waldes. Hier dürfen die Pferde noch so sein, wie sie eben sind: Wild und frei. Es gibt keine Zäune, keine geschlossenen Türen an den Ställen. Die Pferde kommen und gehen, wie es ihnen passt. Und eine einzelne, junge Frau achtet darauf, dass die Wassertröge immer frisch gefüllt sind, dass es immer genug frisches Obst und Gemüse gibt und das Stroh immer sauber ist, sollte doch mal eines der Pferde länger bleiben wollen. Sie kümmert sich um die Kranken, die Verletzten, die Alten und die ganz Jungen. Die Pferde wissen ihre Arbeit zu schätzen und bringen ihr Geschenke aus dem Wald und von den weiten Feldern.

Die Botanikerin

In einem dichten Dschungel gibt es ein einsames Baumhaus. Hier ist die Natur so dicht, so wild und unberührt wie an keinem anderen Ort. Leben erfüllt die Luft. Hier, in diesem kleinen Baumhaus und in den umliegenden Ästen der dicken Bäume, lebt eine Frau, die sich um die Pflanzen kümmert. Sie kennt sie alle, kennt ihre Wirkungen. Sie nimmt nur, was sie braucht und bedankt sich stets bei den Pflanzen um sie herum. Ein sehr symbiotischer Lebensstil, der ihr die Möglichkeit gibt, Heilmittel für so gut wie jedes Gebrechen herzustellen. Und vielleicht, nur vielleicht, ist auch ein bisschen Magie mit im Spiel.

Die Fischerin

Ein kleines Dorf, ein kleiner Fluss, ein kleiner See. Und doch lebt es sich hier gut. Es gibt immer genug Fisch zu fangen, das Wasser ist stets glasklar und angenehm temperiert. Unter all den freundlichen Männern, die hier ihrem täglichen Geschäft des Fischfangs nachgehen, um ihre Familien durchzubringen, lebt auch eine Frau, die weiß mitanzupacken. Sie fängt ihren eigenen Fisch, aber sie bringt den Kindern auch das Schwimmen bei, repariert die kleinen Bote, taucht nach den kleinen Schätzen des Sees. Sie ist eins mit dem Wasser, so sagen die Dorfbewohner. Und sie weiß immer ganz genau, wann man dem See Zeit geben muss, sich vom Fischen zu erholen, wann man sich dem Fluss zuwenden sollte.
 

...drei auf der anderen Seite

Die Fledermaus

Weit draußen, in der Nähe eines kleinen Wasserfalls gibt es eine Höhle. Ihr Zugang ist unscheibar, bloß ein kleines Loch in der Wand. Ein paar Meter entfernt ist noch eines. Und noch eines gleich gegenüber. Tagsüber ist es hier friedlich und wunderschön. Doch wenn die Dämmerung hereinbricht, dann regen sie sich, erwachen. Und gehen auf die Jagd. Ein Sturm aus Fledermäusen bricht aus den Löchern hervor, sammelt sich in dem kleinen, natürlich erwachsenen Trichter und fliegt empor, hinein in den Sonnenuntergang, um sich ihre Beute zu schnappen. Und mitten unter ihnen lebt ein Eremit, der sich dieses Spektakel jeden Tag aufs Neue ansieht, voller Stolz, voller Begeisterung.

Der Eiskristall

Im Hohen Norden, verborgen durch die Schneestürme der FROSTWEITEN, wandert ein einsamer Mann durch den Schnee. Die Kälte scheint ihm nichts anzuhaben. Man sagt, er führe diejenigen, die sich im ewigen Winter hier oben verlaufen, in ein Schloss aus Eis und Schnee. Manche Geschichten sprechen davon, dass er sie dort verspeise oder versklave. Andere behaupten, die Wanderer werden dort wohlwollend aufgenommen und können sich dort ausruhen, bis das Wetter ihnen die Rückreise gestattet. Niemand weiß, ob es diesen mysteriösen Wanderer auf dem Eis überhaupt gibt.

Der Vampir

In der Nähe eines Orc-Lagers, am Fuße eines Berges, liegen die alten Ruinen einer Stadt. Sie sind völlig unbewohnt bis auf die örtlichen Tiere und Bestien, die sich hier hinter den alten Mauern vor dem Wind schützen. Und ein Mann, bleich wie der Mond, gesehen nur bei Nacht. Er lebt in dem einzigen noch intakten Gebäude und lässt niemanden an die alten Malereien und Schriften im Inneren heran. Die Orcs von nebenan fürchten ihn.

Der unerwünschte Siebte

Unbemerkt von den anderen sechs schlich sich dieser Siebte mit in die Welt der Sterblichen. Lange zeit blieb seine Anwesenheit den seinen verborgen. Erst als er sich eines Tages bei einem ihrer seltenen Treffen offenbarte wurde ihnen klar, in welcher Gefahr das Gleichgewicht schwebt. Nicht nur gibt es eine Macht zu viel in der Welt der Sterblichen. Diese Macht ähnelt auch noch der Chaos. Niemand kann voraussagen, was dieser Siebte tun wird, wann er es tun wird oder warum er es tut. Die Sechs anderen sind sich aber sicher, dass der Tag kommen wird, an dem sie sich einmischen müssen, um das Gleichgewicht zu halten.

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