Sehanine, die Mondweberin

Wenn sich Schleier aus Nebel über die Welt legen und das Licht des Mondes sanft auf die Erde fällt, dann ist Sehanine nicht weit. Sie ist die Göttin der Schatten und der sanften Umarmung des Herbstes – Hüterin von Illusion, Heimlichkeit und jenen Augenblicken, die zwischen Wahrheit und Täuschung fließen wie Wasser zwischen Steinen. Elfen und Halblinge verehren sie gleichermaßen, doch auch Diebe, Narren, Liebende und Maskenträger flüstern in dunkler Stunde ihren Namen.   Sehanine schützt die heimlichen Wege derer, die sich nicht festbinden lassen. Sie hüllt Liebende in silbernes Zwielicht, bewahrt ihre Geheimnisse, begleitet sie zu verborgenen Treffpunkten. Sie ist ebenso Hüterin der Trauer wie der Hoffnung – eine Gottheit der Übergänge und unerfüllten Sehnsucht.  

Aufenthaltsort

Man sagt, Sehanine wandere durch das grüne Dickicht Arboreas oder trete auf den endlosen Blumenfeldern des Feywilds auf, wo sich ihre Schritte im Takt von Nebel und Traum verlieren. Sie zeigt sich selten – und wenn, dann nur jenen, die gerade einen Scheideweg betreten.  

Darstellung

In Mythen und Liedern wird die Mondweberin als junges, ätherisches Mädchen dargestellt – mit blasser, mondblauer Haut und Haaren wie fallender Schnee. Ihr Körper scheint nicht aus Fleisch, sondern aus silbrigem Licht gewebt zu sein, ihre Bewegungen formen die Schatten wie Schleier im Wind. Kein Abbild gleicht dem anderen – denn sie ist ein Wesen ständiger Verwandlung.  

Heiliger Tag

Einen festgelegten Feiertag kennt Sehanine nicht. Ihre Verehrung kulminiert in der Mondwende, einer seltenen Nacht, wenn der größte Vollmond des Jahrzehnts über Exandria steigt. Die Elfen von Bysaes Tyl feiern diese Nacht heimlich, fernab der Blicke des Dwendalischen Reichs, tief in der Perlbogenwildnis. Junge Elfen treiben Schabernack, andere kleiden sich in Illusionen, Liebende verschwinden zwischen den Schatten – und überall tanzt das Licht, als sei es flüssig geworden.  

Unsere Geschichte

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