Avandra, Bringerin der Wandlung

Avandra, oft verehrt unter dem Beinamen „Die, die den Weg macht“, gilt als Göttin der Freiheit, der offenen Straßen, des Handels und der Veränderung. Ihre Präsenz ist keine, die in festen Mauern verweilt – ihre Macht zeigt sich in jedem Aufbruch, jedem gewagten Schritt ins Unbekannte.   Die Worte der Wandlungsbringerin rufen nach offenen Grenzen und innerer Freiheit. Ihre Anhänger sind Entdecker, Händler, Rebellen und Freigeister – Menschen, die den Wandel nicht fürchten, sondern in ihm Sinn und Hoffnung finden. Während große Tempel in Städten selten sind, findet man ihre Schreine an Wegkreuzungen, in alten Raststätten und versteckt entlang abgelegener Pfade – Orte, an denen Entscheidungen getroffen werden und Reisen beginnen.   Sie gilt als Schutzpatronin jener, die mutig das Bekannte hinter sich lassen – sei es auf Reisen, in Geschäften oder im Streben nach einem besseren Morgen. In Tavernen flüstert man ihren Namen vor dem Würfelwurf oder hebt das Glas auf ihr Wohl, bevor man ein neues Abenteuer beginnt.  

Aufenthaltsort

Avandra ist keine Göttin der Paläste oder strahlenden Domänen. Sie wandert rastlos durch die äußeren Ebenen, dort, wo Stille und Möglichkeit zugleich existieren. Aus der Ferne beobachtet sie das Schicksal der Sterblichen – stets bereit, jenen beizustehen, die bereit sind, ihren eigenen Weg zu gehen.  

Darstellung

In Darstellungen erscheint Avandra meist als junge Frau mit dunklem Teint und wallendem, hellbraunem Haar, das sich wie ein Weg hinter ihr ausbreitet. Sie ist selten in Ruhe zu sehen – die Kunst fängt sie ein im Gehen, auf Brücken, an Klippen oder vor offenen Toren, stets im Begriff, das Nächste zu betreten.  

Heiliger Tag: New Dawn

Der heilige Tag Avandras ist New Dawn, der erste Tag im Monat Horisal und zugleich der erste Tag des neuen Jahres. An der Menagerieküste versammeln sich Menschen am Abend an den Stränden, um bei Speis und Gesang den Sonnenuntergang zu feiern. Die Nacht gehört dem Austausch von Träumen, Wünschen und guten Vorsätzen – bis die Sonne erneut aufgeht und ein neues Jahr beginnt.  

Unsere Geschichte

Flip: alte Muster,.... Die Spuren der Wandlungsbringerin führten die Helden weit hinaus aus den belebten Gassen Nicodranas, tief in die einsamen Berge im Norden, dorthin, wo der Wandelnde Wald beginnt, sich mit dem Gestein zu verweben. In einer vergessenen Schlucht entdeckten sie schließlich die Ruinen eines alten Tempels, einst errichtet zu Ehren Avandras – verwittert vom Zahn der Zeit, doch noch immer erfüllt von einer spürbaren Ruhe.   Es war dort, inmitten dieser uralten Stätte, dass sich das Schicksal von Flip Vex veränderte.   Was zunächst wie ein tragisches Ende wirkte – der Preis für Gier oder Unachtsamkeit – offenbarte sich als etwas weit Größeres. Flip starb nicht in jenem Tempel. Stattdessen vernahm er den Ruf Avandras, leise wie Wind über altem Stein. Sie erkannte in ihm einen Wunsch, der tief in seinem Wesen verborgen lag: die Sehnsucht nach Veränderung, nach einem neuen Weg.   Und so gewährte sie ihm genau das – nicht als Strafe, sondern als Geschenk. Flip wurde nicht nur gerettet, sondern neu geformt, auf eine Weise, die nur jene verstehen können, die den Mut besitzen, sich selbst zu hinterfragen.   Von diesem Tag an trug Flip nicht mehr nur den Segen der Göttin – er wurde ein lebender Beweis ihres Willens: dass Wandel möglich ist, selbst dann, wenn man am tiefsten gefallen scheint.