Die Heilung der Seegrashöhlen
General Summary
Die Sonne stand bereits tief, als ihr Schiff
Drachenruh nach einer langen Überfahrt erreichte. Luludrien und Harrediem setzten per Ruderboot an Land und luden am Steg ihre Sachen aus. Sie beide waren froh es sicher und ohne große Vorkommnisse auf die
Sturmwrackinsel geschafft zu haben und sehnten sich nach einer Mahlzeit, die nicht aus Schiffszwieback und getrocknetem Fisch bestand.
Gerade als sie den Weg die steilen Felsklippen empor antreten wollten, hörten sie vom Ozean die Klänge eines Dudelsacks. Überrascht hielten sie Ausschau und tatsächlich erblickten sie am anderen Ende der Bucht ein weiteres Ruderboot, in dem vier Personen zu sein schienen. Als sich das Boot näherte, erkannten sie einen Tiefling, der recht gut auf seinem Dudelsack spielte. Dahinter ruderte ein kräftig zu sein scheinender Drachengeborener, welcher sich dabei zum Takt der Musik bewegte, ja fast schon tanzte. Hinten im Boot saßen ein Zwerg und ein Mensch, der Zwerg zusammengekauert in der Ecke, sogar aus der Ferne ein bemittleidenswertes Bild. Der Mensch schien die Fahrt und die Musik hingegen zu genießen, er blickte Richtung Steg, der Wind strich durch sein Haar und für einen kurzen Moment kreuzten sich sein und Luludriens Blick.
"Am Steg sind ein paar neue.", da Traubon den Blick nicht über den Rand des Bootes wagte und sowohl
Neolo, als auch
Morthos nach hinten schauten, hatte nur Stu die Neuankömmlinge am Steg bemerkt. "Zwei Halbelfen wie es aussieht, eine junge Frau und ein bärtiger Mann." Nach kurzer Zeit erreichten die vier den Steg, befästigten das Boot und Neolo sprang mit der gefüllten Kiste in den Händen an Land. Traubon, der es kaum erwarten konnte endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben, wollte ihm folgen, rutschte allerdings aus und landete im Wasser. Stu, der am schnellsten reagierte, versuchte den armen Zwerg auf den Steg zu ziehen, unterschätzte dabei aber das Gewicht des Zwerges (Stu hatte noch nie einen Zwerg hochgehoben und sich deren Gewicht deutlich geringer vorgestellt) und landete neben ihm im Wasser.
Noch bevor Neolo die Kiste abstellen und seinen neuen Freunden helfen konnte, begann Traubon zu fluchen. Nach einem "Nie wieder fahre ich mit diesem Ruderboot.", folgten diverse Beleidigungen auf Zwergisch, die nicht mal Neolo, welcher eine ganze Zeit unter den Zwergen gelebt hatte, verstand. Er stellte die Kiste ab und reichte Traubon seine Hand. Im Gegensatz zu Stu wusste er wie schwer so ein doch sehr kleiner Zwerg sein konnte und zog ihn aus dem Wasser. Stu, welchen es eigentlich am meisten störte, dass das ganze vor der ersten Frau geschah, die er seit Tagen gesehen hatte (außer
Runara natürlich), wartete geduldig bis Neolo den fluchenden Zwerg auf den Steg gezogen hatte.
Als beide wieder im Trockenen standen, stellten sie sich den beiden Neuankömmligen, welche sich ein Schmunzeln nicht verkneifen konnten, vor. Bei den Neuen handelte es sich, wie Stu bereits erkannte hatte, tatsächlich um zwei Halbelfen. Die eine, gerade einmal um die 20 Jahre alt, stellte sich als Luludrien vor und erzählte, dass sie auf Geheiß ihrer Eltern auf Reisen war und eher zufällig auf Drachenruh gelandet war. Der andere Halbelf schien älter und berichtete von einer Vision, in der er Stu, Neolo, Traubon und Morthos gesehen hatte und die ihn auf diese Insel geleitet habe. Die Gruppe um Neolo erzählte kurz von ihrem Abenteuer auf der Kompassrose und dass sie nun mit Runara, der Priesterin des Tempels, sprechen mussten.
Auf dem Weg nach oben zum Tempel traf die Gruppe Varis, von dem am Morgen jede Spur gefehlt hatte und der mit einem verurteilenden Blick die beiden angekommenden Halbelfen mussterte. Er schien offensichtlich wenig übrig zu haben für diese Halbblüter, aber als er Morthos entdeckte, welcher am Ende der Gruppe lief, rümpfte er verachtenswert seine Nase. Sich mit Halbblütern zu umgeben zu müssen war schon eine Respektlosigkeit, aber ein Dämonenkind war eine Beleidigung für den Waldelfen. Er hatte zu vieles darüber gehört, wie diese Ausgeburten des Teufels Unglück und Schande über seinesgleichen gebracht hatten. "Was macht dieser denn hier?", jeder in der Gruppe konnte die Verachtung in seiner Stimme heraushören. "Was soll das denn heißen?", entgegnete Morthos, der diese Art der Verachtung mehr als gewohnt war. Gerade die stolzen Elfen fühlten sich durch seine Anwesenheit zu oft beleidigt. Noch bevor Varis mit einem weiteren beleidigenden Kommentar reagieren konnte, sprang Neolo dazwischen. "Wir haben etwas wichtiges gefunden, worüber wir mit Runara sprechen müssen!" Gerade als er den Weg Richtung Tempel fortsetzen wollte, kam der Kapuze tragende Mann vom Morgen auf den Platz geschlendert. Stu, der wusste, wo er die gefundenen Schätze zuerst ausgeben würde, sprach ihn sofort auf das Pfeifenkraut an. Die beiden klärten ab, dass sie sich mit allen am Abend im Tempel treffen würden und dort beim Abendessen alles weitere besprechen würden. Außerdem stellte sich der Mann als
Tarak vor und dass er dementsprechend nicht der im Tagebuch erwähnte Ehemann sei. Er kannte diesen allerdings und wusste, dass er vor knapp einem Jahr gestorben war und im Norden der Insel, unweit des Tempels, beerdigt wurde. Als die Gruppe im Tempel mit Runara sprach, bestätigte sie diese Geschichte und sagte, dass das Amulett am besten zum Grab gebracht werden sollte und dass dies den Fluch brechen müsste. Allerdings war die Gruppe zu erschöpft vom Tag und entschied sich, sich auszuruhen und bei Pfeifenkraut und von Tarak gebackener Steinofenpizza den Abend am Lagerfeuer ausklingen zu lassen.
Es war ein warmer, wunderbarer Abend, an dem keine Wolke die Sterne verdeckte. Tarak erzählte ihnen, dass das vermeintliche Pfeifenkraut, dass er allen anbot, eigentlich der pulverisierte
Skunkpilz sei. Allerdings seien dies die letzten Vorräte des Pilzes, da es ihm in letzter Zeit nicht möglich war für Nachschub zu sorgen. Er sammelte den Pilz in den
Seegrashöhlen, welche im Süden der Insel lagen und von einem
Stamm Mykoniden bewohnt war. Allerdings wurde ihm seit kurzem der Einlass durch einen riesigen Kraken verwehrt und er sorgte sich um seine Freunde, die die Höhle bewohnten. Die Gruppe beriet sich kurz und versprach Tarak anschließend sich das Problem am morgigen Tag genauer anzuschauen.
Bis auf Varis war die Gruppe am Lagerfeuer eingeschlafen und wachte mit der aufgehenden Sonne auf. Sie begrüßten Runara, welche bereits am Tempel beschäftigt war und machten sich anschließend auf den Weg Richtung der Seegrashöhlen. Sehr zur Freude Traubons beschließen sie den Weg heute zu Fuß zurückzulegen, da sie sowieso nicht alle ins Ruderboot passen würden. Der Weg zu den Höhlen dauerte ungefähr 2 Stunden, wobei es hauptsächlich über kleine Pfade durch die felsige Landschaft des Inselinneren ging. Auf halbem Weg begegneten die Reisenden einer Gruppe Kobolde, welche sich in einer kleinen Schlucht aufgestellt hatten. Die kleinen Wesen sahen hungrig und abgemagert aus, zu wenig gab die Insel her und sie schienen nichts mit dem Tempel zu tun zu haben. Varis entdeckte die Gruppe, da er die Vorhut bildete, und hatte eine klare Meinung, wie sie mit dem "Hinterhalt", wie er es nannte, umgehen sollten. Doch bevor sich die Reisenden einigen konnten, warf Harredrin den Kobolden reichlich Proviant zu, was sie stark genug ablenkte, dass die Reisenden sicher weiterziehen konnte. An dem Eingang zur Seegrashöhle angekommen, richtete die Gruppe ein kleines Lager ein und wartete, bis die Ebbe einsetzen und den Eingang trocken legen würde.
Character(s) interacted with
Runara
Tarak
Sinensa
Rugoso
Hipsiz